Blockupy Zeil
Am 31. Mai werden wir gemeinsam mit vielen unterschiedlichen Menschen den kapitalistischen Normalbetrieb mit ungehorsamen Aktionen blockieren und ausbeuterische Arbeitsbedingungen vor Ort und weltweit angreifen. Dazu tragen wir unseren kreativen Widerstand in eine der umsatzstärksten Einkaufsmeilen Europas, die Frankfurter Zeil. Wir richten uns nicht gegen Beschäftigte oder Konsument_innen, sondern gegen die globalen Produktionsverhältnisse.
Die Blockupy Aktionstage 2013 protestieren gegen die autoritäre Krisenpolitik, die derzeit in der EU durchgesetzt wird. Sie beginnen deshalb mit einer Blockade der Europäischen Zentralbank, einer der federführenden Institutionen dieser Politik. Doch die kapitalistische Krise äußert sich nicht nur auf der Ebene von Banken und EU-Institutionen, sondern unmittelbar in unserem Alltag. Sie zeigt sich in prekären Beschäftigungsverhältnissen, in Stress und Konkurrenz, während wir arbeiten und leben.
Globale Ausbeutung in der Bekleidungsindustrie
Besonders deutlich wird das in der Textilindustrie. Der Profit der Konzerne basiert auf der aggressiven Ausbeutung der Beschäftigten entlang der globalen Wertschöpfungsketten: An den Produktionsstandorten fabrizieren die Arbeiter_innen zu niedrigsten Löhnen unter meist gesundheitsschädlichen Bedingungen für europäische Konzerne. Katastrophen wie der Tod überarbeiter Produzent_innen durch Brände und Einstürze von Fabriken gelangen manchmal in die hiesige Öffentlichkeit. Widerstand und Organisierung der Arbeiter_innen in diesen Fabriken sind jedoch ebenso alltäglich wie die Ausbeutung entlang der globalen Wertschöpfungsketten selbst.
Prekäre Beschäftigung im Einzelhandel
Auch die Beschäftigten in der BRD sind betroffen, denn auch hier werden die mühsam errungenen Rechte der 2,7 Mio. Arbeitnehmer_innen im Einzelhandel abgebaut und ihre Löhne gedrückt. In Bangladesch oder auf der Zeil sind Frauen überproportional von Niedriglöhnen betroffen, und überall gilt: Je niedriger die Löhne, desto höher der Profit der Unternehmen. Der Angriff der Arbeitgeber auf den Manteltarifvertrag im Einzelhandel ist nur ein aktuelles Beispiel für einen allgemeinen Trend, dass Arbeitszeiten und -verhältnisse zunehmend entgrenzt werden: Ständig abrufbar – aber nur 5 Stunden, die man garantiert im Monat arbeiten „darf“? Entspannende Freizeit, Familie, mal wegfahren können? Nur unter Vorbehalt!
Gemeinsam protestieren!
Die Ausweitung von Niedriglohn, unsicheren und stark „flexibilisierten“ Arbeitsverhältnissen betrifft uns alle. Der Kapitalismus ist eine permanente Krise. Deshalb werden wir gemeinsam diesen krisenhaften, kapitalistischen Alltagsbetrieb unterbrechen. Wir werden durch kreative und ungehorsame Aktionen den Geschäftsbetrieb von Bekleidungsläden in der Fankfurter Zeil blockieren. Wir werden Akteure der kapitalistischen Ausbeutung laut und sichtbar markieren und Solidarität mit den Kämpfen der Beschäftigten demonstrieren. Wir setzen laute und sichtbare Zeichen gegen Ausbeutung und Konkurrenz, für Kooperation und Solidarität!