1. Mai mit Blockupy!

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Am Arbeiter_innenkampftag heißt es auch für Blockupy: Heraus zur revolutionären 1. Mai Demonstration in Berlin!

Seit 2008 spitzen sich kapitalistische Zustände in Europa zu: Die Abschaffung des Sozialstaats und die zunehmende Prekarisierung erfahren insbesondere in der europäischen Peripherie in Zeiten der Krise kapitalistischen Wirtschaftens einen neuen Höhepunkt.
Deutschland gilt aufgrund der exportstarken Wirtschaft und der bereits früh durchgesetzten Agenda 2010 als wenig von der Krise betroffen und wird gerne „Krisengewinner“ genannt.

Davon bekommen wir wenig zu spüren: Die JobCenter drohen immerwährend mit der Streichung von Hartz IV und zwingen uns zu unwürdiger Arbeit, die Nahrungsmittelpreise steigen – und noch rasanter steigen die Mieten. Eine Wohnung in der Innenstadt ist kaum noch bezahlbar, Zwangsräumungen nehmen in Berlin wie auch in anderen Städten zu. Der Tod der zwangsräumten Rentnerin Rosemarie ist ein trauriger Beweis dafür, dass Hausbesitzer für den Profit durch Wohnraum sogar über Leichen gehen.

Immer mehr wird uns klar: Ein würdiges Leben ist in Berlin nicht möglich, wenn wir es uns nicht erkämpfen. Der mutige und ausdauernde Protest der Flüchtlinge auf dem refugee Camp und im Irving Zola Haus zeigt uns allen, wo es lang gehen muss: Schluss mit Ausbeutung, Verdrängung und Rassismus – holen wir uns die Stadt zurück!

Auf der Blockupy Plattform Berlin haben wir begonnen, unsere Kämpfe zusammen zu bringen, um gemeinsam gegen den kapitalistischen Alltag anzukämpfen und Alternativen zu organisieren. Wie in vielen Städten weltweit bauen wir in Berlin lokale Strukturen auf, um uns gegen Privatisierung, Gentrifizierung und rassistische Ausgrenzung zu wehren. Bei Kotti und Co, auf dem Oranienplatz, in den zahlreichen Hausprojekten und sozialen Zentren, durch das Volksbegehren zur Rekommunalisierung des Energienetzes und die Proteste gegen die Wasserprivatisierung fangen wir an, uns zurück zu holen, was uns gehört.

Doch nicht nur hier finden diese Kämpfe statt: Auch in Madrid, Dublin, Ljubljana, Rom oder Thessaloniki kämpfen die Menschen für Selbstbestimmung und gegen Ausbeutung – ein Kampf, der in Zeiten der Krise immer härter wird. Die Troika aus EZB, IWF und EU-Kommission hat in den vergangenen Monaten massive Sparprogramme in Südeuropa durchgesetzt: Die Gesundheitsversorgung in Griechenland ist zusammen gebrochen, in Spanien und Griechenland sind aufgrund der Krise Zehntausende Menschen wohnungslos geworden, viele davon zwangsgeräumt, beinahe jeder dritte Mensch ist erwerbslos. Die deutsche Wirtschaft und die herrschende deutsche Politik spielen in der Durchsetzung dieser Spardiktate eine zentrale Rolle. Es ist unsere Aufgabe, gemeinsam mit unseren Genoss_innen in Südeuropa gegen diese autoritäre Krisenpolitik Widerstand zu leisten, auch hier in Deutschland.

Deshalb mobilisieren wir Ende Mai nach Frankfurt zu den internationalen Blockupy Aktionstagen: Am 31. Mai und 1. Juni 2013 tragen wir den Widerstand gegen die Verarmungspolitik von Regierung und Troika in eines der Zentren des europäischen Krisenregimes, nach Frankfurt, an den Sitz der Europäischen Zentralbank (EZB) und vieler deutscher Banken und Konzerne – den Profiteuren dieser Politik.

Wärmen wir uns am 1. Mai in den Straßen Kreuzbergs und Mitte gemeinsam für diese Aktionstage auf: Seien wir laut und ungehorsam, alle zusammen, die Verdrängten, Prekarisierten, Erwerbslosen und Geflüchteten, zeigen wir allen Menschen in Berlin, dass wir diese Zustände nicht mehr hinnehmen! Wir nehmen unsere Leben und unsere Räume, unsere Energie und unser Wasser selbst in die Hand!

Am 1. Mai feiern wir uns und unsere Kämpfe weltweit.
Wir sind Blockupy!
Kommt zum Blockupy Block auf der revolutionären 1. Mai Demonstration.

Termindaten
Datum: 
Mittwoch, 1. Mai 2013 - 18:00
Typ der Veranstaltung: 
Demonstration
Ort der Veranstaltung: 
Spreewaldplatz | Kreuzberg
Stadt: 
Berlin