Gemeinsam Gemeingüter schaffen!

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Gemeinsam Gemeingüter schaffen
Ein transnationaler Austausch-Workshop zur Produktion und Selbstverwaltung sozialer Güter und Rechte jenseits privater und staatlicher Besitzverhältnisse

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Mit Aktiven von:
Fundación de los Comunes (Madrid)
Nuovo Cinema Palazzo (Rom)
Alpha Kappa (Thessaloniki)
Projekten um demokratischen Konföderalismus (Deutschland/Kurdistan)
FelS-Klima AG, aktiv am Berliner Energietisch (Berlin)

In November 2012 sind wir als Interventionistische Linke zur Agora99 - einem transnationalen Treffen sozialer Bewegungen des europäisch-mediterranen Raums - nach Madrid gefahren. Dort haben wir uns mit Aktiven aus vielen Ländern ausgetauscht und inspirierende Impulse für unsere Kämpfe hier in Berlin bekommen. Ein wichtiges Schlagwort auf diesem Treffen war "Commons" - ein Begriff, der uns schwerfällt, ins Deutsche zu übersetzen. Er bedeutet so viel wie Gemeingut, verweist aber auch auf Gemeinschaftlichkeit und kollektive Organisierung. Perspektivisch geht es um die Überwindung kapitalistischer Eigentums- und Produktionsverhältnisse und damit um ein neues Verständnis des Sozialen. Einige Aspekte dieser Perspektive diskutieren und praktizieren wir als IL schon seit Jahren unter dem Begriff "Vergesellschaftung" - womit wir meinen, die Güter in die Gesellschaft zurück zu holen, wieder anzueignen, und diese basisdemokratisch zu verwalten.

In diesem Workshop wollen wir uns vor dem Hintergrund von konkreten Projekten und laufenden Diskussionen in Spanien, Griechenland, Italien, Kurdistan und Deutschland über die Verständnisse, Praktiken und Perspektiven von Commons austauschen. Dazu haben wir die Fundación de los Comunes, ein Netzwerk autonomer Wissens- und Kulturproduktion in Spanien - eingeladen, um uns über die Möglichkeiten autonomer Organisierung von immaterieller Produktion zu erzählen. Aus Italien kommen Aktive vom Nuovo Cinema Palazzo, einem besetzten Theater in Rom, die uns von ihrem Kampf um kollektive sozial-kulturelle Räume in der Stadt und dem Widerspruch zwischen Legalität und Legitimität berichten werden. Darüber hinaus wird uns Alpha Kappa aus Thessaloniki von einer alternativen Schule und sozialem Zentrum erzählen, wo Bildung, Erziehung und Kultur selbstorganisiert werden. Und aus Kurdistan werden wir über Projekte der kurdischen Bewegung um demokratischen Förderalismus und deren Versuche der Organisierung und Institutionalisierung unter den dort herrschenden Bedingungen erfahren. Nicht zuletzt wird uns aus der FelS-Klima-AG, die am Berliner Energietisch aktiv ist, über die Energietisch-Kampagne für eine basisdemokratische Energieversorgung in Berlin berichtet.

Bei diesem transnationalen Austausch wollen wir gemeinsam mit euch überlegen, wie wir solche Ansätze und Praxen für soziale Kämpfe und die politische Praxis in Berlin übersetzen können. Der Workshop ist deshalb interaktiv angelegt und es wird nach Inputs von den ReferentInnen viel Raum für die gemeinsame Diskussion geben: Zum einen über die konkreten Projekte und das Selbstverständnis der ReferentInnen, zum anderen über die Bedeutung und mögliche Anknüpfungspunkte für die lokale Praxis in Berlin.

Diesen Austausch halten wir nicht nur für spannend, sondern notwendig: wir haben den Eindruck, dass die Ansätze und Praktiken der eingeladenen Projekte bislang nur sehr begrenzt Eingang in politische Debatten und Praktiken in der BRD gefunden haben - und dass diese Projekte zum Teil schon weiter sind, wenn es darum geht, im Hier und Jetzt alternative Vergesellschaftungsformen zu entwickeln.

Wir freuen uns sehr, mit euch am 20. April in der Regenbogenfabrik über Perspektiven von kollektiver Selbstermächtigung zu diskutieren! Wir hoffen, dass der Workshop konkrete Ergebnisse hervorbringt, die in existierenden Projekten in Berlin aufgegriffen werden oder neue Initiativen und Experimente anstoßen können.

Es wird eine lange Pause mit Vokü geben.

Interventionistische Linke

Mit Unterstützung der Rosa-Luxemburg-Stiftung

******* ENGLISH *******

Collectively creating commons
A transnational exchange workshop on production and management of social goods and rights beyond private and state property relations

April 20, 2013; 12-6 pm; at the Regenbogenfabrik, Lausitzer Straße 22, 10999 Berlin (Subway stations Kottbusser Tor or Görlitzer Bahnhof)

With persons active in:
Fundación de los Comunes (Madrid)
Nuovo Cinema Palazzo (Rome)
Alpha Kappa (Thessaloniki)
Projects of democratic confederalism (Germany/Kurdistan)
FelS-Klima Group, active in the Berliner Energietisch (Berlin)

In November 2012, we (Interventionistische Linke) traveled to Madrid to attend Agora99, a transnational encounter of social movements in the European-Mediterranean space. We exchanged with active persons from many countries and were met with inspiring impulses for our struggles here in Berlin. A key term at this meeting was “commons” – a term which we find difficult to translate into German. It means collective good, but it also refers to commonality and collective organization. It opens the perspective to transcend capitalist property and production relations and thus refers to a new understanding of sociality. In the IL, we have been discussing and practicing some aspects of this perspective for a while. We have called it “Vergesellchaftung” - which means to bring resources and goods back to the people, to reclaim them, and to organize their grassroots management.

In this workshop we will discuss understandings, practices and perspectives of commons, based on concrete examples and ongoing discussions in Spain, Greece, Italy, Kurdistan and Germany. We have invited Fundación de los Comunes, a network of autonomous knowledge and cultural producers in Spain, to tell us more about possibilities for organizing autonomous immaterial production. From Italy we will hear from persons active in Nuovo Cinema Palazzo, an occupied theater in Rome, who will share with us their struggle for collective social-cultural spaces in the metropole and talk about the contradiction between legality and legitimacy. Persons from Alpha Kappa will be joining from Thessaloniki to explain to us how they manage an alternative school and social center, where education, childcare and culture are self-organized. From the Kurdish perspective we will hear about projects based on democratic federalism and attempts at organization and institutionalization. Then, for a local perspective, the FelS-Klima-AG, active in the Berliner Energietisch, will tell us about the Energietisch campaign for grassroots-democratic management of energy resources in Berlin.

With this transnational exchange, we hope to collectively think about how such approaches and practices can be translated for social struggles and political praxis in Berlin. The workshop is therefore interactive, and following inputs from speakers there will be much space for discussion: first, about the concrete projects and self-understanding of the speakers, and then, about the meaning and possible contact points for local praxis in Berlin.

In our opinion, this exchange is not only very interesting, but also necessary: we have the impression that the approaches and practices in these projects have, up to now, very limited reception in the political debates and practices in Germany – and we believe these projects are, in part, already further along when it comes to developing new social forms in the here and now.

We are very excited to discuss with you on April 20 about perspectives of collective self-empowerment! We hope that the workshop will bring concrete results, which can be productive for existing projects in Berlin – and which can lead to new initiatives and experiments.

There will be a long break with community kitchen / Vokü.

Interventionistische Linke Berlin

With support from the Rosa Luxemburg Foundation

Termindaten
Datum: 
Samstag, 20. April 2013 - 12:00 bis 18:00
Typ der Veranstaltung: 
Workshop
Ort der Veranstaltung: 
Regenbogenfabrik, Lausitzer Straße 22, 10999 Berlin (U-Bahnhöfe Kottbusser Tor oder Görlitzer Bahnhof)
Stadt: 
Berlin
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