Gegen Geschichtsrevisionismus und Faschismus!
Jedes Jahr im August findet in der Kurstadt Bad Nenndorf bei Hannover der drittgrößte Naziaufmarsch in Deutschland statt. Bis zu 1.000 Neonazismarschieren dabei vom Bahnhof zum „Winklerbad“. Dort befand sich von 1945 bis 1947 ein Verhörlager des britischen Geheimdienstes. Die Nazis verdrehen einmal mehr die nationalsozialistische Geschichte: sie erklären die deutschen Täter_innen in bester Manier der Täter-Opfer-Umkehr zu den „eigentlichen Opfern“ des Zweiten Weltkriegs. Der Kontext der nationalsozialistischen Gewalt- und Vernichtungspolitik wird dabei einfach ignoriert und ausgeblendet.
Als Ersatztermin für die 2006 verbotenen Rudolf Heß-Gedenkmärsche in Wunsiedel ist Bad Nenndorf für die faschistische Szene einer der letzten regelmäßigen Termine, in denen sie öffentlich direkten Bezug auf den Nationalsozialismus nehmen kann. Nach den erfolgreichen antifaschistischenBlockaden in Dresden droht der bereits bis ins Jahr 2030 angemeldete Aufmarsch in Bad Nenndorf genau so wie der in Dortmund zu den nächsten Schwerpunkten der bundesweiten Neonazi-Mobilisierung zu werden. Für das wiederkehrende Schauspiel zeichnet sich kein Ende ab. Im bereits siebten Jahr gewinnt der Aufmarsch für die bundesweite Neonaziszene zunehmend an Bedeutung und ist längst als festes Event im Kalender der faschistischen Szene etabliert.
Diese Zustände sind für uns absolut unerträglich und nicht länger hinnehmbar! Wir werden deswegen in diesem Jahr massenhaft den Schritt vom symbolischen Protest zu aktivem Widerstand gehen. Es ist das erklärtes Ziel, am 4. August den Aufmarsch in Bad Nenndorf mit den Mitteln des zivilen Ungehorsams in Form der Menschenblockaden zu verhindern. Nach sechs Jahren der Proteste will die Initiative „Kein Naziaufmarsch in Bad Nenndorf“ dieses Jahr mit breiten Massenmobilisierung den Widerstand auf eine neue Stufe heben. Mit gemeinsamen Aktionen werden wir den Naziaufmarsch konkret und real verhindern und so den Anfangspunkt für das Ende der wiederkehrenden „Trauermärsche“ markieren. Unser Mittel dazu ist das der Menschenblockaden als Akt des zivilen Ungehorsams auf der Strecke der Neonazis.
Im Anschluss Party vom "Tresen ohne Namen" mit den DJanes Frau Sandstein und Prinzess-o-mat.