Die Krise denken.
Wenn die Finanzkrise vorbei zu sein scheint, liegt das auch daran, dass sie längst zur Krise aller gesellschaftlichen Verhältnisse und damit des alltäglichen Lebens selbst geworden ist.
In der Linken wurde mit der Finanzkrise hierzulande große Proteste erwartet. Diese Proteste gab es so nicht oder fanden zu Themen statt die scheinbar wenig mit der Krise an sich zu tun haben - Bildungstreik, Stuttgart 21, Anti-Atomkraft. In Bezug auf den Proteste gegen das Sparpaket wurde aufgrund der schwächelnden Beteiligung die Schuld v.a. den DGB-Gewerkschaften gegeben.
Wir finden das zu kurz gedacht und meinen das die Analyse der Krise noch nicht gut genug betrieben wurde. In den aktivistischen Netzwerken edufactory und unimoade wird anders über die Krise nachgedacht, als es in der BRD üblich ist.
Dort stellt man sich zB die Frage: Was unterscheidet die erste große Krise des Postfordismus, deren Zeug_innen wir heute sind, eigentlich von denen des Fordismus?
Wo ist heute ein Proletariat zu finden, wie organisiert es sich, worum kämpft es, worum könnte es, worum müsste es kämpfen?
Ohne das wir „bei Null“ anfangen müssten, ist doch offenbar, dass solche Fragen mit einer am Fordismus gewonnenen, im Fordismus auch bewährten Kritik der politischen Ökonomie nicht zu beantworten sind. Das gilt ganz offensichtlich für links-keynesianische Ansätze, für solche der Marx-Orthodoxie, aber auch für die der Regulationstheorie.
Womit stattdessen zu arbeiten, welche Fragen, Begriffe, Entwürfe auf ihre Möglichkeiten zu erproben wären, das wollen wir mit den Referen_innen diskutieren.
Auf dem Podium diskutieren:
- Andrea Fumagalli
- Sandro Mezzadra
- Judith Revel
- Thomas Seibert.
Eine Veranstaltung der Interventionistischen Linken (Berlin)
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