Rechtsrock verhallt ungehört

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Foto: Björn Kietzmann
Der Wahlkampfauftakt der NPD in Schöneweide wurde zum Flop

Mit Konzert und Kundgebung wollte die NPD am vergangenen Samstag den Wahlkampfauftakt zu den Abgeordnetenhaus-Wahlen 2011 einläuten. Die einschlägig bekannten Nazi-Bands "Exzess", "Kahlschlag" und "Totalverlust" sollten den Nachwuchs anlocken, so die Hoffnung. Gekommen waren letztlich nur 250 statt der angemeldeten 500 Nazis. Dank dem Engagement von rund 120 Antifaschist_innen, die den Nazis schon im S-Bahnhof Schöneweide durch Sitzblockaden den Weg versperrten, begann das Konzert eine Stunde später als geplant.

Zeitgleich zu dem NPD-Konzert fand in der Nähe eine Gegenkundgebung mit zeitweise bis zu 500 Menschen statt. Sie waren unter anderem dem Aufruf des Bündnisses „Zusammen! Gegen die NPD“ gefolgt. Ein massives Polizeiaufgebot verhinderten Proteste in Ruf- und Sichtweite des Nazi-Konzerts. So blieb es bei symbolischen Protesten wie ein großes „Berlin gegen Nazis“-Banner an einer Hauswand.

Das Konzert vom Samstag sollte die NPD als Partei präsentieren, die in der Hauptstadt kampagnenfähig und mobilisierungsstark ist. Dort geriet die dienstälteste rechtsextreme Partei in den letzten Monaten zunehmend unter Druck. Während die Parteiführung mit der inzwischen fast bedeutungslosen DVU über eine Fusion verhandelt, kündigten mit "Pro Berlin" und der "Freiheitspartei" zwei weitere rechte Gruppen an, im kommenden Jahr zu den Wahlen in Berlin antreten zu wollen. Diese Konkurrenzsituation dürfte die Erfolgsaussichten für alle Gruppen minimieren. Zudem löst sich die Verbindung der NPD zu den "Freien Kameradschaften" immer weiter auf. Die parteiungebundenen Kräfte üben mit ihren Musik- und Freizeitangeboten seit Jahren eine deutlich höhere Anziehungskraft auf rechtsorientierte Jugendliche aus.

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