Making Feminism A Threat

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Aufruf zum linksradikalen Block auf der Demo zum Frauen*Kampftag

Seit über 100 Jahren wird am 8. März der Internationale Frauen*kampftag begangen. Solange es Sexismus und patriarchale Verhältnisse gibt, ist er ein wichtiger Anlass, feministische Kämpfe zusammenzuführen, sichtbar und wirkmächtig zu machen. Deshalb gehen wir an diesem Tag gemeinsam mit vielen verschiedenen Feminist*innen auf die Straße, mit denen uns die Ablehnung hierarchischer Geschlechterverhältnisse verbindet. Aber wir wollen mehr: wir wollen einen widerständigen Feminismus, der sich nicht mit kleinen Verbesserungen zufrieden gibt, sondern das Denken in Geschlechtern abschafft. Er bekämpft das Patriarchat zusammen mit allen anderen Formen von bürgerlicher Herrschaft und Unterdrückung. Nur so ist es möglich, sie zu überwinden.

„Girls who are boys who like boys to be girls“ (Blur)

Täglich unterscheiden wir unsere Mitmenschen in Frauen und Männer. Dabei sprechen wir ihnen bestimmte Eigenschaften zu und andere ab – und sie machen das genauso mit uns. Das haben wir so gelernt und merken es meistens gar nicht, weil es eben so ist.

Menschen, die als Frauen angesprochen werden, müssen dabei immer wieder erleben, dass ihnen abgesprochen wird, „objektiv“ urteilen zu können, aber auch technisch versiert, zweckrational oder durchsetzungsfähig zu sein. Sie gelten als emotionaler, unvernünftig und passiver. Von Männern* gegen Frauen* ausgeübte sexuelle Gewalt ist Alltag. Diese ist im Prinzip von Männlichkeit tief verankert.

Die Spaltung der Gesellschaft in einen „öffentlichen“ und einen „privaten“ Bereich seit der gewaltvollen Durchsetzung des Kapitalismus fordert den Menschen unterschiedliche Verhaltensweisen und Charaktereigenschaften ab. Der Bereich des „Öffentlichen“ ist dabei der gesellschaftlich bestimmende, weil sich in ihm sowohl die Reichtumsproduktion vollzieht, als auch bürgerliche Herrschaft staatlich organisiert und verwaltet wird. Aus diesem Bereich wurden Frauen* bis weit ins 20. Jahrhundert weitgehend ausgeschlossen, ein Auschluss der vielfach fortwirkt. Der „öffentliche“ Bereich wird mit Eigenschaften verbunden, die deshalb als „typisch männlich“ gelten: eben Selbstbeherrschung, Durchsetzungskraft und Zweckrationalität. Die im „privaten“ geforderten Tätigkeiten und Charaktereigenschaften, die die Kehrseite der „männlichen“ Eigenschaften darstellen, gelten als weniger wert – und werden bis heute mit „Weiblichkeit“ assoziiert. Umgekehrt bleiben männlich sozialisierte Menschen auf sie angewiesen: ohne die Ausbeutung „weiblicher“ Fürsorge sind sie im kapitalistischen Alltag oft nicht überlebensfähig. Die feministische Forderung, dass das Private immer auch Politisch ist, bleibt aktuell.

Wer sich nicht in die vorgegebenen Rollen einpassen will oder kann, ist anderen Formen von Unterdrückung ausgesetzt. Trans*Personen und intergeschlechtliche Menschen trifft der ganze Hass einer Gesellschaft, die das ordnende Prinzip von zwei Geschlechtern nutzt, um ein bisschen Ordnung in das systemische Chaos zu bringen. Gleich doppelt abgewertet werden Trans*Frauen, weil sie nicht ihrem angeblich „natürlichen“ Geschlecht entsprechen und noch dazu Frauen sind. Schon Kleinkindern wird ihr gesellschaftlicher Platz durch rosa Überraschungseier und Bob-der-Baumeister-Shirts zugewiesen. Das schafft vermeintliche Sicherheit und die Konsumbedürfnisse von morgen.

Homosexualität wird heute von Teilen der Bevölkerung oberflächlich akzeptiert. Sichtbar gelebt, löst sie aber auch bei vielen Vorzeige-Liberalen noch Ekel und Scham aus, die sie nicht zuletzt vor sich selbst verstecken müssen, weil sonst der Verlust des aufklärerischen Selbstbildes droht. Während sich das heterosexuelle Begehren nicht erklären muss, unterliegt Homosexualität noch immer einem Zwang zum Outing. Sie bleibt so Abweichung von einer gesetzten Norm, die nicht gefährdet werden darf. Das Vorhaben, die „Akzeptanz sexueller Vielfalt“ in all ihrer frömmlerischen Widersprüchlichkeit in den Lehrplänen festzuschreiben, wurde im vergangenen Jahr mit reaktionärem Protest in Baden-Württemberg und Hamburg beantwortet. Die offene Feindschaft zeigt ein Potential an Gewalt, welches abhängig von gesellschaftlichen Kräfteverhältnissen immer wieder offen zutage tritt. Politisch organisiert, kann es zu realen Verschlechterungen für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transsexuelle, Transgender und Intersexuelle (LSBTTI*) führen.

„But the human essence is no abstraction inherent in each single individual. In its reality it is the ensemble of the social relations.“ (Taylor Swift)

Dass es keine natürliche Ordnung der Geschlechter gibt, mit der individuelle Eigenschaften, Frisuren oder Vorlieben ganz selbstverständlich einhergehen, ist nicht leicht einzusehen. Sie wird uns schließlich überall verklickert, ob in der Schule, in der Werbung oder in der Politgruppe. Die Geschlechterordnung prägt unsere alltäglichen Handlungsmöglichkeiten und Erfahrungen. Verdeckt wird damit zugleich, dass Geschlecht durch unser praktisches Handeln täglich neu hergestellt wird. Der Katalog an Geschlechtseigenschaften erscheint uns heute ganz selbstverständlich, obwohl er historisch erst mit der europäischen Aufklärung und der Durchsetzung der bürgerlichen Gesellschaft entstanden ist. Er liest sich wie eine Stellenausschreibung, in der die Aufgaben getrennt nach den klassischen Geschlechterrollen zugeordnet wurden. Das funktioniert immer noch erstaunlich gut, obwohl die in den Geschlechterbildern ausgedrückten Anforderungen teilweise gar nicht mehr den heutigen Anforderungen an Männer* und Frauen* entsprechen. Und erfüllt einen Zweck: Als Herrschaftsverhältnis sorgt auch die Geschlechterordnung für die Aufrechterhaltung und das Funktionieren der kapitalistischen Produktionsweise.

Unter den Vorzeichen sich ändernder Anforderungen des Kapitals betreibt der Staat munter seine Geschlechter- und Familienpolitik. Gegenwärtig bedeutet das einerseits, dass weiblich sozialisierte Menschen als gleichberechtigte Lohnarbeiter*innen und Kapitalist*innen gebraucht werden. Denn prinzipiell sollen sich alle Menschen in allen Berufsfeldern als nützlich und produktiv erweisen. Andererseits muss der Staat weiterhin die äußeren Bedingungen der Reproduktion der Arbeitskraft und der Vermehrung der Bevölkerung sicherstellen. Die Heterokleinfamilie bleibt zumeist der Ort, an dem das geschieht. Ausgehend von diesem Widerspruch verlaufen die ideologischen Konfliktlinien innerhalb der Politik, die mal zu Gleichstellungsprogrammen und Frauen-Quoten, mal zum Betreuungsgeld und Ehegattensplitting führen. Männlich sozialisierte Menschen fühlen sich oft nicht verantwortlich für die Kinderbetreuung, die Pflege von Angehörigen, emotionale Fürsorge usw., sodass sich Frauen* in der Verteilung gesellschaftlicher Tätigkeiten überlasten (müssen). Den Lenz, den Männer* sich machen, wenn sie „nach getaner Arbeit“ nach Hause kommen, macht sie zu Profiteuren der geschlechtlichen Arbeitsteilung.

Im globalen Süden führt der kapitalistische Weltmarkt und seine neokolonialen Verhältnisse zu besonders krassen Formen von Ausbeutung und Unterdrückung von Frauen*. Die Aufgaben der Reproduktion und Produktion werden weltweit unter Frauen* neu verteilt. So kann sich sogar die deutsche Mittelschichtsfamilie eine meist weibliche und häufig illegalisierte Putz- oder Pflegekraft leisten, die für sie die Kinderbetreuung und Haushaltsarbeiten übernimmt. Mit dem nötigen Kleingeld lassen sich Reproduktionsarbeiten ganz praktisch outsourcen.

„You wake up, flawless.“ (Beyoncé)

Manche Frauen* entscheiden sich für Lohnarbeiten, die der bürgerlichen Doppelmoral ein Dorn im Auge sind. Sexarbeiter*innen beispielsweise nutzen, oft unter beschissenen Bedingungen, den sexualisierenden Blick von Männern auf ihre Körper, um im konkurrenzförmigen, sexistischen und rassistischen Verwertungssystem überleben zu können. Kämpfe für bessere Arbeitsbedingungen zu unterstützen, gehört zu einer linken Perspektive und der Vorwurf, Sexarbeiter*innen wären „nicht selbstbestimmt“ ist unsolidarisch. Unter dem Zwang, die eigene Arbeitskraft verkaufen zu müssen, sind alle letztlich nur fremdbestimmt „selbstbestimmt“. Weg muss der verflixte Zwang.

Die Geschlechtlichkeit des eigenen Denkens und Handelns kritisch zu reflektieren, ist Grundlage jeder feministischen Praxis. Queere Praxen sind Teil feministischer Selbstermächtigung. Sie können ein Mittel sein, um Selbstreflexion bei anderen anzustoßen und dadurch objektiv in das gesellschaftliche Kampffeld eingreifen. Alternative Lebensentwürfe und Familienformen passen allerdings oftmals gut zu der am heutigen Arbeitsmarkt allseits geforderten Flexibilität und Kreativität. Manche mutige Losungen, die in feministischen Kämpfen gegen Autoritäten und Abwertung ausgegeben wurde, schlagen uns mittlerweile verzerrt als Anforderung an die eigene Warenförmigkeit entgegen. Echte Selbstermächtigung oder gar Selbstbestimmtheit gibt es, so paradox es klingt, nur in der solidarischen Organisierung mit anderen – jenseits von Staat, Lohnarbeit und Patriarchat. Deshalb treten wir ein für eine linksradikale Bewegung, die die feministische Dimension sozialer Kämpfe stets mitdenkt und in konkrete Praxis übersetzt; andersherum streiten wir für einen Feminismus, der gesellschaftskritisch und revolutionär agiert – Erfahrungen und Experimente aufnehmend, selbstkritisch und wachsam.

„Warum hat denn niemand dieses Patriarchat zerbombt?“ (Sookee)

Feministische Forderungen nach Selbstbestimmung wurden und werden sich nicht nur vom Staat, sondern auch von reaktionären Bewegungen und Parteien angeeignet: von der Abwertung der „Anderen“ bis hin zum Legitimationsgedröhne, das Kriege begleitet. Feminismus und die „Frauenbefreiung“ dienen reaktionären Bewegungen als Banner, um rassistische Vorurteile zu verbreiten. Ganz in Tradition des europäischen Kolonialismus soll auf eine sehr paternalistische Art die „unterdrückte Frau“ „gerettet“ werden. Man wird nicht müde, den „aufgeklärten“ Westen (auch kriegerisch) gegen „den“ Islam oder „rückständige Kulturen“ in Stellung zu bringen. Tatsächlich sind es oft dieselben Leute, die gegen „Gender-Wahn“ wettern und im selben Atemzug die Emanzipation von Frauen in den kapitalistischen Zentren als selbstverständlichen Teil der „abendländischen Kultur“ ins Feld führen. Sprachrohr dieses Denkens ist die bürgerliche Mitte: von PEGIDA über die Alternative für Deutschland (AfD) und CDU/CSU bis hin zu Alice Schwarzer. Feministische Errungenschaften sind aber keinesfalls selbstverständlicher Teil der „abendländischen Kultur“, sondern mussten dieser in jahrhundertelangen Kämpfen mühsam abgerungen werden und müssen jeden Tag verteidigt werden. Feministische Kämpfe gibt es überall auf der Welt. Ihre Erfolge oder Misserfolge gründen nicht in irgendwelchen „Kulturen“, sondern in den gesellschaftlichen Kräfteverhältnissen vor Ort.

„I’ve got a brand new attitude, and I’m gonna wear it tonight, I’m gonna get in trouble, I wanna start a fight.“ (P!nk)

Der Traum vom guten Leben für alle kann nur Wirklichkeit werden, wenn wir sowohl Geschlechterideologie und Heteronorm als auch Nationalismus und Rassismus als gemeinsames Problem begreifen und gemeinsam bekämpfen. Parteien, die Abschiebung, Kriegseinsätze und Sozialabbau durchstimmen, und Gewerkschaften, deren Hauptinteresse der soziale Frieden ist, egal zu welchem Preis, sind nicht unsere Verbündeten. Wir müssen uns selbstorganisieren, aufeinander achten, unsere Praxen weiterentwickeln. Dabei brauchen wir nicht bei Null anfangen. Wir können an radikalfeministische Kämpfe anknüpfen, von ihnen lernen und uns inspirieren lassen. Soziale Kämpfe, die immer öfter transnational geführt werden, wie der Refugee Struggle, die Proteste gegen christliche AbtreibungsgegnerInnen oder die Auflehnung gegen die EU-Austeritätspolitik zeigen, welche zentrale Rolle Geschlechterhierachien in den gesellschaftlichen Herrschaftsverhältnissen einnehmen. Und sie machen deutlich: Diese Verhältnisse sind verwundbar.

Der feministische Angriff auf den sexistischen Normalzustand kennt kein Ende. Nutzt alle Mittel, macht nicht halt vor euch selbst, der eigenen Bewegung und erst recht nicht vor Staat und Kapital!

Setzen wir auf eine radikale Offensive – Making Feminism A Threat.

Linksradikaler Block auf der Demonstration zum Frauen*kampftag 2015

8. März | 13 Uhr | Rosa-Luxemburg-Platz | Berlin

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MAKING FEMINISM A THREAT

For more than 100 years March 8 has been commemorated as International Women’s Fighting Day. As long as sexism and patriarchal conditions exist this day will continue to be an occasion to unite feminist struggles, make them visible and influential. That is why we are going out on the streets that day, together with many different feminists that share the rejection of hierarchical gender relations. But we want more: we want a confrontational feminism that is not satisfied with little improvements but overthrows the dominant thinking in gender, and which will fight the patriarchy together with all other forms of bourgeois domination and oppression. This will be the only way to overcome these relations.

“Girls who are boys who like boys to be girls” (Blur)

Everyday we distinguish other people as either women or men. Thereby we attribute certain features and qualities to them – and they do the same with us. That’s how we have learned to act and we often don’t notice it, ‘coz that’s just the way it is.

People that are approached as women thereby experience over and over again that they are being denied the capacity to judge “objectively”, be instrumentally rational and assertive or be good at technical skills. They are considered as more emotional, irrational and passive. Every day men* commit sexual violence towards women*. It is deeply entrenched in the principle of masculinity.

The separation of society into “public” and “private” areas which is produced by capitalism demands different behaviours and characteristic from people. The “public” space is the area that determinines society, this is the area in which the production of wealth takes place as well as the bourgeois domination which is organised and administered by the state . Until well into the 20th century women* have been widely excluded from this area – an exclusion which continues to have multiple effects. The “public” area is connected to features which therefore are regarded as “typically male”: self-control, self-assertion and instrumental rationality. The tasks and characteristics which are demanded in the “private” area, representing the flipside of “male” features, are regarded as less valuable – and are still today associated with “femininity”. In reverse, male socialised people are dependent on them: without the exploitation of “female” care in capitalist everyday life they are often not able to survive. The feminist slogan, that the private is also always political remains contemporary.

Those, who do not want or cannot fit into these predefined roles are subject to other forms of oppression. Trans*gender and inter-sexual people are struck by the whole hatred of a society, which uses the regulative principle of two genders in order to establish some sense of order into the chaos of the system. Trans*women are devaluated twice, both because they fall short of their allegedly “natural” sex and they are women on top of that. Children are assigned a place in society as early as possible with pink Kinder eggs and Bob the Builder shirts. This creates both an alleged security as well as the consumer needs of tomorrow.

Today sections of the population superficially accept homosexuality as a visible part of society. However, even among many proud liberals it still causes aversion and shame which needs to be suppressed and hidden in order to maintain a self-image of enlightened liberalism. While heterosexual desire does not need to declare itself, homosexuality is still constrained by an outing. The aim, to stipulate the “acceptance of sexual diversity” with all its bigoted inconsistency, in the curriculum of schools was responded to with reactionary protests in Baden-Wuerttemberg and Hamburg. The open hostility towards the so-called “ideology of the rainbow” shows the potential for violence which, depending on the societal (im-)balance of power, can be publically revealed . If this potential violence is politically organized, then the situation for lesbians, gays, bisexuals, transsexuals, transgenders and intersexuals (LSBTTI*) can get get even worse.

“But the human essence is no abstraction inherent in each single individual. In its reality it is the ensemble of the social relations.” (Taylor Swift)

It is not easily perceived that there is no natural order of gender that, as a matter of course, goes hand in hand with individual features, hairstyles or preferences. Ultimately this concept is put straight on us in school, in advertisements or in our political groups. The gender order influences our daily opportunities for action and experiences. At the same time, gender is performed day by day through our practical actions. The whole catalogue of gender features seems quite natural to us today, although historically it was not developed until the European enlightenment and the establishment of capitalism. It reads like a job ad where the tasks are classically separated and assigned to the different genders. This is still working pretty well, although the demands expressed in gender roles do not necessarily match with today’s demands. And what’s the use of all this? As a system of dominance, the gender order serves the purpose of maintaining the capitalist mode of production.

Responding to the demands of capital the state develops specific gender and family policies. Currently this means that on the one hand female socialized people are needed as equal workers and capitalists. Because in principle all people in all professions are expected to prove that they are useful and productive. On the other hand, the state needs to secure the conditions of the reproduction of labour power and the population. The hetero small family continues to be the place where this happens. Based on this contradiction, the ideological lines of conflict run through the states policies. Sometimes they lead to programs of gender mainstreaming and employment rations for women, sometimes to child care subsidies and income splitting in marriages. Male socialized people often do not feel responsible for child care, the care of family members, emotional care etc., so that women* have to or do overload themselves within the societal distribution of work – they work the double shift. That men* are lazing about when they come home “after work’s done”, turns them into profiteers of the sexual division of labour.

From a global perspective it can be stated that the capitalist world market with its neocolonial conditions in the global south are leading to particularly flagrant forms of exploitation and oppression of women*. The tasks of reproduction and production are currently being globally distributed amongst women*. So even a German middle class family can afford an, often female and often illegalised, cleaner or carer who takes the child care and housework off their shoulders. With the required cash the reproductive work can be conveniently outsourced.

“You wake up, flawless.” (Beyoncé)

Some women* choose types of wage labour that are a thorn in the side of bourgeois double standards. Sex workers, for example, make use of the sexualized male gaze on their body, often under crappy conditions, to survive in a competitive, sexist and racist system of exploitation. To support their struggle for better working conditions is part of a left-wing perspective and the accusation that sex work could not be “self-determined” is a paradox and is lacking in solidarity. Under the constraint of having to sell your own labour power, everyones decision to work is both externally forced and “self-determined”. Away with the damned constraint!

To reflect on the sexuality of thought and action is the basis of every feminist practice. Queer practices are a part of feminist empowerment. They can be a means to spark glimmers of self-reflection among others and therefore to intervene objectively in the societal battle field. Although alternative ways of living or family forms often fit well with the flexibility and creativity that is demanded on today’s labour market. Some daring political slogans have been used in feminist struggles against authorities and degradation which ultimately were twisted and turned into a demand on our own labour power. As paradoxical as it sounds, real empowerment or even self-determination is possible only in solidarity with others – beyond the state, wage labour and patriarchy. Therefore we stand for a radical left movement, that always keeps the feminist dimension of social struggles in mind and translates it into concrete practices; the other way around, we fight for a feminism that understands itself as critical of society and revolutionary – absorbing experiences and experiments, self-aware and awake.

“Why did no one bomb this patriarchy yet?” (Sookee)

Feminist demands for self-determination have been and are being appropriated not only by the state, but also by reactionary movements and parties: from the devaluation of “the others” to the droning of legitimation that accompanies wars. Feminism and “women’s liberation” are being used as banners for reactionary movements to spread racist stereotypes. All in the tradition of European colonialism – the “oppressed woman” must be “saved” in a very paternalistic manner. They do not grow tired of bringing the “enlightened” west into position against “the” Islam or “backward cultures”. In fact it is often the same people that rant at “gender lunacy” who, in the same breath, invoke the emancipation of women in the capitalist centers as a self-evident part of “occidental culture”. Their voice is the bourgeois middle class: from PEGIDA to the Alternative für Deutschland (AfD) and CDU/CSU right up to Alice Schwarzer. Feminist achievements are certainly not taken for granted as a part of the Western World, but needed to be won in painstaking struggles over centuries and still need to be defended everyday. Feminist struggles are existent around the world – their achievements and failures are not grounded in any “cultures”, but in the local, societal balance of power.

“I’ve got a brand new attitude, and I’m gonna wear it tonight, I’m gonna get in trouble, I wanna start a fight.” (P!nk)

The dream of a good life for everyone can only become reality if we understand both gender ideology and heteronormativity as well as nationalism and racism as connected, mutual problems and fight all of them together. Political parties that vote for deportations, missions of war and cuts in social services and unions, that have social peace as their main interest, no matter the cost, are not our allies. We need to self-organise, watch out for each other and further develop our practices. However, we are not at the beginning. We can build on radical feminist struggles, learn from them and get inspired. Social battles are more often being fought transnationally – like the Refugee Struggle, the protest against Christian anti-abortionists and the insurrection against the politics of austerity by the European Union – and they show that hierarchies along genders take a front seat in the societal relations of power. And they make clear: these conditions are vulnerable.

The feminist attack on the sexist normality has no end in sight. Use all means, spare no-one, not yourself, or your own movement and certainly not the state and capital!

Let’s count on a radical offensive – Making Feminism A Threat.

Radical left bloc in the demonstration for the Women’s* Fighting Day 2015

March 8 | 1 pm | Rosa-Luxemburg-Platz | Berlin


Termindaten
Datum: 
Sonntag, 8. März 2015 - 13:00
Typ der Veranstaltung: 
Demonstration
Ort der Veranstaltung: 
Rosa-Luxemburg-Platz
Stadt: 
Berlin
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