Aktionskonferenz Care Revolution
Um für uns und andere zu sorgen, brauchen wir Zeit und Ressourcen aller Art. Der Alltag ist oft eher bestimmt von überlangen Arbeitstagen, Stress und Sorgen um eine ungewisse Zukunft. Ein gutes Leben steht vielfach im Widerspruch zur Konkurrenz und Profitlogik des neoliberalen Kapitalismus. Es zählt, was uns zu flexiblen, kompetenten, leistungsstarken Arbeitskräften macht. Für die aufwendige und häufig unsichtbare Arbeit des Sorgens fehlen Kapazitäten und Wertschätzung. Manche Lebensweisen und Sorgebeziehungen müssen überhaupt um gesellschaftliche Anerkennung ringen.
Viele setzen sich in den letzten Jahren für Veränderungen ein: in Gesundheit und Bildung, Kinderbetreuung und Pflege, in Kämpfen um bezahlbaren Wohnraum, gegen Armut und Diskriminierung, für Zeitsouveränität und Freiräume. Nur wenn es uns gelingt, diese individuellen und kollektiven Anstrengungen als gemeinsame zu denken und zum Ausgangspunkt unseres politischen Handelns zu nehmen, können wir der dominanten Krisenpolitik etwas entgegen setzen. Politische und ökonomische Verhältnisse, in denen wir mit unseren Sehnsüchten keinen Platz haben, müssen erneuert und transformiert werden.