Das MoMA umsonst!

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Die jüngste Aktion von Berlin Umsonst fand am 17.04.2004 ab 16 Uhr vor der Neuen Nationalgalerie statt! Motto: Wir sparen uns das Eintrittsgeld für das MoMA und besuchen die Ausstellung umsonst! Denn: Wir wollen alles.....

Eine Aktion im Rahmen der "Mai-Steine"

Wir wollen alles.....Kultur, Mobilität, Gesundheit, Bildung, ein schönes Leben - und zwar umsonst!!!

Das Leben wird teuer: Eine Gesundheitsreform, die viele Menschen von medizinischer Versorgung ausschließt und bestehende Ungleichheiten im Gesundheitssystem verschärft; Fahrpreiserhöhungen bei der BVG, steigende Mieten und Lebenshaltungskosten, Privatisierung von Bildung. Das alles bei steigendem Druck jede Arbeit zu noch schlechteren Löhnen und Arbeitsbedingungen hinnehmen zu müssen... Dieser Angriff auf unsere Lebensqualität führt zu steigendem Widerstand gegen Sozialabbau. – Doch was hat das alles mit dem MoMA in Berlin zu tun?

Geld reguliert den Zugang zu einem schönen Leben. Das gillt auch für Kultur: So manches Kulturangebot wird für viele unerschwinglich oder zum Luxus-Gut. Dabei geht es um mehr als steigende Eintrittspreise: Kürzungen bei Kunst- und Kulturprojekten (wie den Berliner Galerien), steigende Eintrittspreise für Museen, Kinos und (öffentliche) Kultureinrichtungen sind genauso Folge der aktuellen „Reformen“ wie die verstärkte Ausrichtung von Kultur auf kommerzielle Events und die Privatisierung von Kunst und Kultur.

Kunst und Kultur sind Waren: Kommerzielle Kultur-Events sind ein Faktor im Wettbewerb der Standorte um bessere Verwertungsbedingungen. Die Folgen sind für viele spürbar: Schlechtere und oft prekäre Arbeitsbedingungen für die Mehrheit der im kulturellen Sektor Beschäftigten, Ausgrenzung nicht kommerzialisierbarer Kulturprojekte aus der Kulturförderung... Gestalt und Organisation von Kunst und Kultur wird durch kapitalistische Verwertungslogik bestimmt.

Wir wollen alles: Es geht jedoch nicht um niedrigere Eintrittspreise, sozialverträglichere Kürzungen oder einen gerechteren Sozialstaat. Wir wollen nicht, dass unsere Lebensbedingungen nur dann verbessert werden, wenn es wirtschaftlich nützlich ist. Wir wollen die Bedingungen selbst gestalten! Es geht um ein Leben, in dem Menschen nicht nur überleben, sondern Ihr Leben auch genießen können.

Es hat keinen Sinn zu warten bis es besser wird... Darum beginnen wir, uns zu nehmen, was wir für ein schönes Leben brauchen, überall und gemeinsam!

Die Aktion MoMA umsonst richtet sich nicht gegen die Neue Nationalgalerie, sondern gegen ein System, in dem Kunst wie so vieles andere auch, nicht für alle zugänglich ist, die Interesse daran haben. Überall dort wo Menschen vom kulturellen und sozialen Leben ausgegrenzt werden muß gelten:

Wir wollen alles für alle und zwar umsonst!