»Probesitzen« in Berlin. Öffentliches Plakatieren in 15 Städten.
In Berlin gab es am Donnerstag (28.1.) zwei Aktionen des bundesweiten Bündnisses "Nazifrei- Dresden stellt sich quer!". Unmittelbar vor dem Gebäude der Sächsischen Landesvertretung kamen etwa 30 Menschen zu einem 'Probesitzen' zusammen - trotz Hagel und Hamburger Gittern auf der Straße. Während der Aktion wurde einer Vertreterin der Sächsischen Landesvertretung ein 'Bescheid' zugestellt. Dessen Kernsatz lautete: "Wir fordern von Ihnen nichts. Wir sagen nur bescheid, dass am 13. Februar 2010 kein Neonazi-Aufmarsch stattfinden wird."
Parallel trafen sich in Kreuzberg 50 Menschen zum öffentlichen Verkleben des von der Dresdner Staatsanwaltschaft verbotenen Plakats. Unter dem gleichen Motto fanden in 15 weiteren Städten ähnliche Plakataktionen statt. In Leipzig, Frankfurt am Main, Jena, Hamburg, Wiesbaden und Schwerin nahmen etwa 400 Menschen am öffentlichen Plakatieren teil. In Dresden kam es allerdings zu acht Festnahmen. In einer Pressemitteilung erklärte Lena Roth, Sprecherin von "Dresden - Nazifrei" dazu: "Ausgerechnet in Dresden spielt die Polizei wieder verrückt. Dabei ist es unserem Aufruf zu verdanken, dass den Neonazis erstmalig nur eine Kundgebung genehmigt werden soll."
Auch Stefanie Buchmann vom antifaschistischen Bündnis "No pasarán" ist sauer über die Festnahmen, meinte aber in der gleichen Pressemitteilung: "Was die Dresdner Behörden auch gegen unsere Blockade-Ankündigung tun - es wird uns nicht aufhalten. Es ist jetzt schon abzusehen, dass sich am 13. Februar tausende Menschen an den Blockaden beteiligen werden."
Neues Deutschland, 29.01.2010 / Inland:
Probesitzen für Dresden - Bündnis mobilisiert trotz Aufmarschverbot