Betriebsstörung – Arbeitskämpfe unterstützen!
Den Arbeitskampf im Einzelhandel unterstützen…
Anfang des Jahres haben die Arbeitgeber in einer bundesweit koordinierten Aktion die sog. Manteltarifverträge gekündigt und versuchen dadurch die Arbeitsbedingungen von ca. 3 Millionen Beschäftigten massiv zu verschlechtern. Eine Welle weiterer Flexibilisierung und Prekarisierung wäre die Folge, wenn sich die Arbeitgeberseite durchsetzen kann. Seit Frühjahr 2013 wehren sich die Beschäftigten gegen diese Angriffe. So gab es bislang diverse Streiktage, Kundgebungen und einige Flashmobs. Allerdings hat die Arbeitgeberseite bei Streik-Aktionen oft keine großen Probleme, kurzfristig flexibilisierte Arbeitskräfte einzusetzen. Eine Unterstützung von außen ist dabei sehr sinnvoll und kann den Unterschied machen.
… und politisieren!
Die Ausweitung von Niedriglohn und unsicheren, stark flexibilisierten Arbeitsverhältnissen betrifft uns alle. Sie ist ein gesellschaftliches Problem. Der Angriff der Arbeitgeber auf den Manteltarifvertrag im Einzelhandel ist nur ein aktuelles Beispiel für den allgemeineren Trend, dass Arbeitszeiten und -verhältnisse zunehmend entgrenzt werden: Ständig abrufbar aber nur 5 Stunden, die man garantiert im Monat arbeiten „darf“? – Entspannende Freizeit, Familie, mal wegfahren können? – Wenn überhaupt, dann alles nur unter Vorbehalt! Die kapitalistische Krise äußert sich nicht nur auf der Ebene von Banken, EU-Institutionen und dem Aushöhlen und Umgehen demokratischer Prozesse, sondern auch ganz direkt und unmittelbar als permanente Krise in unserem Alltag.
Globale Ausbeutung und Arbeitskämpfe in der Bekleidungsindustrie
In der Bekleidungsindustrie wird besonders deutlich, dass die Profite der Konzerne auf der aggressiven Ausbeutung der Beschäftigten entlang der globalen Wertschöpfungsketten beruhen: An den meist asiatischen Produktionsstandorten fabrizieren die Arbeiter_innen zu Niedrigstlöhnen unter gesundheitsschädlichen Bedingungen für europäische Konzerne. Durch diese Produktionsweise entstehen notwendigerweise Katastrophen, wie der Tod entkräfteter Produzent_innen, Brände in Fabriken oder das Einstürzen ganzer Fabrikgebäude. Gegen diese ausbeuterischen Arbeitsbedingungen organisiert sich aktuell massiv Widerstand. In Bangladesch streiken seit Wochen Textilarbeiter_innen für einen existenzsichernden Mindestlohn und haben schon erste Erfolge erzielt.
Wir wollen Solidarität mit den Arbeiter_innen an den Produktionsstandorten demonstrieren und gleichzeitig auf die Widerstände und Kämpfe der Beschäftigten bei uns aufmerksam machen und ihre Forderungen unterstützen.