Arbeitskampf im Einzelhandel

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No Work On Sunday - Protest gegen Sonntagsarbeit
Aktuelle Situation und Perspektiven der Unterstützung

Die Arbeitgeber im Einzelhandel haben in einer konzertierten Aktion bundesweit die sogenannten Mateltarifverträge gekündigt und versuchen dadurch die Arbeitsbedingungen der ca. 3 Millionen Beschäftigen massiv zu verschlechtern. Eine Welle weiterer Flexibilisierung und Prekarisierung wäre die Folge, falls sich die Arbeitergeberseite durchsetzen kann.

Bereits jetzt sind die Arbeitsverhältnisse in dem Bereich alles andere als gut. 2012 mussten 1,5 Milliarden Euro HartzIV-Aufstockerleistung an Menschen gezahlt werden, die von ihrem Lohn als Verkäufer_innen nicht leben können. Dauerbefristungen, Knebelverträge mit wenigen garantierten Mindestarbeitsstunden sind schon heute Alltag im Handel, wovon überdurchschnittlich viele Frauen betroffen sind, die den Großteil der Beschäftigten ausmachen.

Seit Frühjahr 2013 wehren sich die Beschäftigten gegen die Angriffe der Arbeitgeber. So gab es bislang diverse Streiktage, Kundgebungen und auch einige Flashmobs. Allerdings sind im Durchschnitt nur wenige Beschäftigte gewerkschaftlich organisiert und bei Streik-Aktionen hat die Arbeitgeberseite oft keine großen Probleme, kurzfristig flexibilisierte Arbeitskräfte als Ersatz einzusetzen.

Am 21. Oktober wollen wir über die aktuelle Situation des Arbeitskampfs im Einzelhandel informieren und darüber hinaus Handlungsperspektiven aufzeigen. Wir wollen einen Aktionsvorschlag diskutieren, der in Kooperation von Belegschaft, Gewerkschaft und Unterstützer*innen entwickelt worden ist: Im November soll es in einigen Filialen des Berliner Einzelhandels eine konzertierte Ansprech-Aktion, einen sogenannten „Blitz“ geben, bei dem nicht gewerkschaftlich organisierte Beschäftigte an ihrem Arbeitsplatz angesprochen werden, um sie für die Tarifauseinandersetzung zu sensibilisiert und für die nächsten Streik-Aktionen zu mobilisieren. Zu einer solchen Aktion gehört vorbereitend ein Workshop, der auf die Gespräche mit den Beschäftigten vorbereitet.

Für Unterstützer*innen bietet eine solche Aktion ein Möglichkeit, sich in Kooperation mit organisierten Beschäftigten einzubringen.

Wir diskutieren mit:
Carla Dietrich (Ver.di Handel),
Jan Richter (Betriebsratsvorsitzender einer H&M Filiale)
Petra Jentzsch (IG-Metal)
Unterstützer_in N.N.

Termindaten
Datum: 
Montag, 21. Oktober 2013 - 18:00
Typ der Veranstaltung: 
öffentliche Veranstaltung, Information, Diskussion
Ort der Veranstaltung: 
Humboldt Universität, Hegelbau Dorotheenstraße 24, Raum 1.405
Stadt: 
Berlin
Veranstalter_in: 
Blockupy Plattform Berlin